Köstliches aus dem nahen Wald

Frische Pilze sind nicht nur gut und gesund, sie zu sammeln macht auch Spass. Pilzliebhaber hoffen nun auf einen regenreichen Herbst.

Ein herrlicher Sommer war das ja. Tag für Tag Sonnenschein, Baden und Grillen bis am Abend. Aber die Natur hat zwischenzeitlich gelitten. Und gerade die Bäume müssen nun vor dem Winter nochmals genügend Wasser aufnehmen. Von diesem Verzug betroffen sind auch die Pilze, die vom abgegebenen Wasser der Bäume – insbesondere von der Buche – profitieren. Eine Buche hat etwa 2000 Liter Wasser im Stamm.

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Auch in der Region Winterthur verzögert sich die Pilzsaison. Was aber nicht heisst, dass sich ein Gang in den nahen Wald nicht bald lohnt. Im Oktober geben die Bäume das Wasser ab, und dann spätestens spriessen auch die Pilze. Ist Schöneres vorstellbar, als an einem sonnigen Herbstmorgen die Beine in der Natur zu vertreten und dabei die Zutaten für das Abendessen zusammenzutragen? Wenn der Boden feucht ist und die Luft noch warm, findet man die besten Stücke.

Sehr köstliche Pilzsorten sind beispielsweise Steinpilze, Trüffeln, Morcheln, Pfifferlinge und Champignons, die alle in der Region wachsen. Wo genau? Das bleibt selbstverständlich das Geheimnis jedes Sammlers. Pilze wachsen in Wäldern und Wiesen, am Baumstrunk und im Moos. Es gibt schweizweit zirka 3000 verschiedene Arten, aber nur 200 davon sind geniessbar. Und dann existieren noch etwa 20 hochgiftige hierzulande. Es ist auf jeden Fall ratsam, die gesammelten Pilze von der Pilzkontrolle prüfen zu lassen. In Winterthur befindet sich die Stelle an der Pionierstrasse 7, eine Prüfung kostet lediglich 4 Franken.

Nun tun wir dem Körper auch noch etwas Gutes, wenn wir Pilze essen. Gerade im Hinblick auf die kalte Jahreszeit gibt es ein paar ganz gute Gründe, das Wildessen oder eine einfache Sauce mit dem Naturprodukt anzureichern. Viele Vitamine haben die Pilze alle, und manche sind zudem sehr reich an Ballaststoffen (der Trüffel) oder an Eiweiss und Zink (der Steinpilz). 100 Gramm Pfifferlinge enthalten sehr viel Eisen und sind bei Vegetariern und Veganern beliebt. Ein Tipp: Trinken Sie dazu ein Vitamin-C-haltiges Getränk, so kann das pflanzliche Eisen vom Körper besser aufgenommen werden. Pilze sind übrigens alle sehr kalorienarm, können aber schwer im Magen liegen. Das hat damit zu tun, dass die Haut aus Chitin besteht. Chitin regt die Darmtätigkeit an, ist aber unverdaulich. Es ist wichtig, Pilze immer gut zu kauen.

Jetzt gibt es für das Sammeln nur noch ein paar Grundregeln zu beachten: Im Kanton Zürich ist es vom 1. bis zum 10. Tag jedes Monats verboten, Pilze zu pflücken. Benutzen Sie zudem immer einen Korb, nie Säcke (wegen der Feuchtigkeit). Und drehen Sie die Pilze sorgfältig aus. Auch der Stil gehört dazu, denn der liefert wichtige Erkennungsmerkmale. En Guete!

(asc)

 
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